Endlich Wochenende! Diese Mal wollen wir etwas mit Familie Würth unternehmen. Wir fahren zum Parque Alessandri, allerdings ohne Simone. Sie muss leider mit Bauchschmerzen zu Hause bleiben. Bevor wir losfahren, fällt Torben auf, dass unser einer Reifen nur wenig Luft hat. Also auf zur nächsten Tankstelle und Luft auf das Rad. Ich stehe vor dem Gerät und habe null Ahnung was die von mir wollen. Nein, es ist nicht wie in Deutschland. Die haben hier irgendwie ein anderes System und auch die geforderten Werte kann ich nicht im Tankdeckel finden. Die sind hier nämlich in der Fahrertür. 😅 Ein netter chilenischer Herr muss meine Fragezeichen gesehen haben und half uns weiter. Er empfahl uns auch mit dem Reifen nur noch zur nächsten Werkstatt zu fahren. Na toll, wir wollten doch endlich in den Park…
Wir suchen und finden die kleine Werkstatt speziell nur für Reifen. Und tata … eine Schraube im Rad. Der nette Mann repariert den Schaden sofort und 30 Minuten später können wir endlich richtig losfahren. Der Preis… ist lachhaft – 10.000 Peso. Arbeitsleistung ist hier nicht viel wert. 🤨
So viel Publikum hatte der gute Herr bestimmt noch nie 🤣
Und da ist die Schraube.
Eine wirklich kleine Werkstatt, eher ein Schuppen, aber es ist alles da.
Wir kommen nicht alle im Park an. Kurz vor dem Ziel hält Torben spontan und rapide an. Schnellt aus dem Auto, reist die hintere Tür auf und hilft Sören aus dem Auto. Der steht da und übergibt sich 🤮 Die Schäden werden so gut wie möglich beseitigt, die anderen drei Kinder steigen bei uns ein, wir fahren weiter und Torben fährt wieder nach Hause.
Wir finden den Park und laufen los. Die Kinder immer vorne weg. Und Steffen hinterher. Hier gibt es Schilder zur Botanik und Namensschilder zu den Pflanzen. Steffen kann sein Glück nicht fassen und die Kinder wollen einfach nur losstürmen zu den Lianen, an denen man tatsächlich schwingen kann.
Jetzt kann Steffen seinen Papa etwas besser verstehen. Als Kind wollte Steffen auch immer vorne weg rennen und spielen. Sein Papa wollte die Natur bestaunen und entdecken. So schließt sich der Kreis 😂
Hans probiert es als erster. Sieht richtig gut aus 😁
Marie-Luise schleift nur mit den Füßen über den Waldboden 😂 Aber lustig ist es!
Nach einer wunderschönen Runde mit Picknick am Ausblick kommen wir wieder an unser Auto und fahren zurück.
Am Aussichtspunkt. Leider ist das Wetter nicht ganz so gut. Immerhin regnet es nicht!
„Wir haben einen Fliegenpilz gefunden. Schnell Papa. Mach ein Foto.“
Bei Familie Würth erwartet uns ein leckerer Hefezopf, warmer Tee und ein gemütlicher Nachmittag. Die Kinder spielen und die Erwachsenen quatschen. Simone geht es wieder gut und Sören schläft zwischen dem ganzen Trubel. Bevor wir gehen, hat auch er wieder Hunger und Durst.
Endlich wieder Spielzeug! 😅
Und was macht Marie-Luise??? Lesen! 😏
Der Sonntag ist wieder mal verregnet. Wir gehen in die Kirche und verbringen dann einen ruhigen Nachmittag zu Hause.
Da es Gestern so super geklappt hat und Paul ja schon ein Großer ist, bleibt er heute schon allein im Kindergarten. Perfekt und ich kann die Wohnung etwas putzen. 😅 Bei sechs Personen sammelt sich in zwei Wochen in einer kleinen Wohnung einiges an. 😉
Steffen erledigt mit Joachim verschiedene Wege wegen des Autos. Es muss nochmal in die Werkstatt, ein Kaufvertrag muss beim Notar abgeschlossen werden und die Steuern müssen gezahlt werden. Steffen nutzt gleich die Gelegenheit einen Dolmetscher zu haben und geht noch mal zum Zahnarzt, um den weiteren Weg abzuklären. Kaufvertrag und Steuern schaffen die Beiden am Vormittag nicht noch zwischen dem Unterricht.
In der Schule werden die liegengebliebenen Schuluniformen einfach nach einer Zeit weiterverkauft. Dienstags und Donnerstag hat der kleine „Laden“ geöffnet. Da wir noch einiges an Klamotten benötigen, sucht Steffen unsere Schulkinder zusammen (war gar nicht so einfach) und wir kaufen für jeden eine Jacke sowie zwei drei T-Shirts. Neben diesem kleinen Laden gibt es noch einen Kiosk, an dem vor allem Schulmaterial gekauft werden kann. Auch das wird heute erledigt. Die gute Frau stellt für jedes Kind eine Schultüte mit dem jeweils der Klassenstufe entsprechend benötigten Materialien fertig. Super Service! 😀
Friedrich und Steffen sind heute wieder erst 16:15 zu Hause. Da Paulchen für den Kindergarten noch ein Kittelchen braucht, gehen wir ihn noch kaufen. Den gibt es leider nicht überall. Aber dank Simone weiß ich, wo wir hin müssen. Wir suchen einen aus und zum Glück ist Steffen dabei. Ich verstehe kein Wort von dem was die Frau mir erzählt. Sie fragt, ob wir den Namen noch drauf sticken lassen wollen. Ja, das wollen wir. Also bleibt der Kittel noch bis Donnerstag da. Paul war ganz schön wählerisch. 😂
Am Mittwoch haben alle Kinder nur 7 Stunden und sind gegen 14:00 zu Hause. Dafür hat Steffen aber lange – der große Beratungstag. 😵 Der einzige Tag, wo wir in der Woche als Familie nachmittags mal was machen könnten. Jetzt verstehe ich schon viel besser, warum Simone betont hat, dass es sehr hilfreich ist, in der nähe der Schule zu wohnen. Wenn ich die Kinder auch noch abholen müsste, weil kein Bus fährt, dann wäre ich nur unterwegs.
Hans und Marie-Luise verbringen den Nachmittag bei Familie Würth. Steffen geht nach der Dienstberatung mit ein paar Kollegen noch etwas Trinken und bringt anschließend Friedrich noch zu einer Aktivität der Kirche.
Donnerstag zeigt mir Simone einen kleinen Markt hier in San Pedro – mit dem bin ich schon überfordert. Auf der Vega hätte ich überhaupt keine Chance.😂 Marie-Luise spielt nachmittags wieder mit Martje und Friedrich sowie Hans müssen Hausaufgaben machen. Und Paul? – der hat Langeweile, weil keiner mit ihm spielen kann.
Nun ist es also so weit. Unser chilenischer Alltag beginnt. 😀 5:30 klingelt der Wecker für Papa und 5:45 für den Rest der Familie. Unsere ganz normale Aufstehzeit aus Deutschland also. 😅 7:50 beginnt der Unterricht, für Paul geht es 8:00 los. Heute müssen wir allerdings schon 7:30 da sein, weil wir noch ein paar Dinge im Sekretariat klären müssen. Die drei Großen sollen hier von ihren Klassenleitern abgeholt werden.
Fertig für die Schule. Nur das Schullogo fehlt noch.
Es folgt ein kleines Video, wie wir in die Schule gehen 😀
Jetzt heißt es warten bis die Klassenleiter kommen. „Wie wohl unsere Mitschüler und die Lehrer sind? Werde ich alles verstehen? Wird es jemanden geben, der mir hilft? Ist das alles Aufregend! So viele neue Dinge.“
Nachdem alles geklärt ist und die großen verkauft sind, bringen wir Paul in den Kindergarten – Herr Würth, Steffen und ich. Die Kindergartenleiterin erwartet uns schon. Und auch Simone ist da. Jetzt kann nichts mehr schief gehen. 😊
Tante Ingrid und Tante Viola sind Pauls Erzieherinnen und haben ihn total liebevoll aufgenommen.
Ich darf Pauli an seinem ersten Tag begleiten. Normalerweise gibt es in Chile keine Eingewöhnungszeit. Die Kinder werden einfach abgegeben. Simone hat bei ihrem Jüngsten darum gekämpft, dass sie die ersten Tage dabei sein darf. Dank ihr ist es für mich somit kein Problem. Allerdings hätte das Paul auch so hinbekommen. Nur so ist es schöner und etwas einfacher für ihn. Und ich bekomme einen Eindruck vom Kindergarten und seiner Arbeit.
Montag ist Klasse! Die Kinder fangen gleich mit Sport an. Was für eine Freude für Paul. Es kommt extra ein Sportlehrer aus der Schule holt die Gruppe ab und macht Sport in der Turnhalle mit ihnen. Es beginnt mit einer Erwärmung, geht mit Spielen weiter und endet mit 10 Minuten Freispiel.
Nach dem Sport setzten sich alle Kinder wieder in den Kreis. Jede Phase beginnt und endet im Gruppenkreis auf dem Teppich. Wenn sie morgens kommen, sagen sie erst den Tanten „Guten Morgen“ mit Umarmung und Küsschen, setzten sich dann in den Kreis und warten auf die anderen Kinder. 8:00 klingelt es und es geht los. Montag beginnen sie mit Sport, Dienstag weiß ich nicht, Mittwochs haben sie Deutsch mit einer Deutschlehrerin, Donnerstag wieder Sport und Freitags beginnen sie mit Musik, wieder mit einer Lehrerin.
Zurück zu Paulis erstem Tag. 😉 Nach dem Sport sitzen die Kinder also wieder im Kreis und verteilen die Tagesaufgaben – abwaschen, abtrocknen, Biomüll entsorgen, … 9:00 gibt es Frühstück im Gruppenraum. Jeder nimmt sich seinen Teller und holt sein Frühstück. Leider beginnen sie nicht gemeinsam mit dem Essen. Jeder beginnt für sich allein.
Nach dem Frühstück gibt es eine 30-Minuten-Pause. D.h. alle Kinder des Kindergartens gehen bei schönem Wetter raus und bei schlechtem Wetter treffen sie sich in einem großen Vorraum. Zwei Erzieherinnen haben Aufsicht und der Rest frühstückt in Ruhe im Erzieherinnenraum. In dieser Zeit dürfen die Kinder spielen was sie wollen und mit wem sie wollen.
Nach den 30 Minuten holen alle Erzieherinnen ihre Gruppe wieder ab und es geht im Gruppenraum weiter. Heute spielen sie 2 Spiele im Stuhlkreis. Das erste Spiel ist dazu da, dass die Kinder den Unterschied zwischen „vor, unter, neben, hinter, auf und zwischen“ lernen. Den Kindern macht es sichtlich Spaß. Danach spielen sie etwas ähnliches wie „Mein rechter, rechter Stuhl ist leer“. „Mein Stuhl, mein Stuhl, mein Stuhl ist leer und … soll kommen.“ Derjenige steht auf und geht auf seinen neuen Platz. Seine beiden ehemaligen Nachbarn müssen jetzt ganz schnell auf den leer gewordenen Stuhl schlagen. Der Schnellste darf als nächstes bestimmen, wer kommen darf. Pauli wird heute ganz oft gerufen. 😊
Nach diesen Spielen wird getanzt und gesungen – mit Hilfe von YouTube. Nach drei Tobeliedern (Hallo Flieger, Hampelmann, ein spanisches) kommt ein Entspannungslied im Sitzkreis, sogar mit Kerze. 😀
Und jetzt wird gearbeitet. Jedes Kinde darf sich eine Aufgabe aussuchen und sie lösen. Die Aufgaben folgen dem Motessorie-Prinzip. Es gibt Aufgaben zu verschiedenen Themen: Mathematik, Deutsch/Spanisch, Alltag, Motorik usw.
Und dann ist der Tag auch schon fast vorbei. Die Kinder dürfen sich nun aussuchen, was sie spielen wollen. Pro Angebot ist die Anzahl der Kinder minimiert. Die Tante entscheidet in welcher Reihenfolge die Kinder sich ihr Spiel aussuchen dürfen.
Heute gab es zum Schluss noch etwas Besonderes für jedes Kind – ein Zeugnis. Hier an der deutschen Schule bekommen die Kinder ihre Halbjahreszeugnisse nach den Ferien und auch in der Vorschulgruppe gibt es eine Art Zeugnis.
13:00 ist der Kindergarten vorbei. Wir gehen nach Hause, waschen ab und gehen wieder los. 13:50 ist die Schule für Hans und Marie-Luise vorbei. An ihrem ersten Tag möchte ich sie gerne abholen. Also gehen Paul und ich die 5 Minuten wieder zurück zur Schule.
Hans und Marie-Luise sind total begeistert. Sie haben schon jemanden gefunden, der ihnen Hilft und übersetzt. Marie-Luises Klassenlehrerin kann kein Deutsch. Aber ein Mädchen in ihrer Klasse kann super Deutsch. Alle wollen ihnen helfen. 😀 Hans hat schon seine erste Hausaufgabe. Nächste Woche Montag wollen sie einen Roboter aus beliebigen Material bauen. Mindestens ein Teil muss beweglich sein.
16:05 ist dann auch für Friedrich und Steffen die Schule zu ende. Ein langer erster Schultag. Friedrich soll in zwei Wochen einen Vortrag auf spanisch über die Inkas halten. Angeblich will ihm die Lehrerin Stichpunkte und ein Plakat geben, die er auswendig lernen soll. ??? Keine Ahnung was das werden soll.
Offiziell beginnt Steffens Arbeitsvertrag erst ab 1.8.2019, aber er nutzt die Zeit zum Hospitieren und Kennenlernen des Schulalltags. Er ist ziemlich verblüfft über die mangelnde Disziplin der Schüler im Unterricht. Sie stehen einfach auf, wenn sie Lust haben, quatschen laut oder essen. Da kommt Steffen ganz schön ins Grübeln: „Wie werde ich meinen Unterricht gestalten? Wie gehe ich mit dieser Disziplinlosigkeit um?“.
In der Schule werden die Klassenräume nicht wirklich geheizt. Dementsprechend kalt kann es beim Sitzen werden. Sogar Friedrich hat gefroren, und das soll schon was heißen. 😉 Auch ich komme nach dem Kindergarten völlig durchgefroren nach Hause.
Nachdem nun alle zu Hause sind, gehen wir alle gemeinsam noch einkaufen. Und am Abend kam Natalia noch zum Mietvertrag unterschreiben vorbei.
Vormittags waren wir wie immer in der Kirche. Nach dem Mittagessen und Mittagsschlaf sind wir an die Laguna Chica gefahren. Wir wohnen schon fast zwei Wochen hier, sehen sie jeden Tag und haben noch keine Möglichkeit gefunden das Wasser zu berühren. 😅 Das Problem ist, dass das Ufer überwiegend im privaten Besitzt ist. Wir fahren also ein Stück um die Laguna in ein anderes Wohngebiet. Und auch hier kommen wir nur über ein privates wildes Landstück an den See heran. Aber wir haben es geschafft! 😁
Die Kinder können es gar nicht abwarten und rennen vor.
Nach einem Abenteuerweg sind wir endlich am Wasser. Es ist kristallklar.
Da noch etwas Zeit bis zum Abendbrot ist, beschließen wir etwas flussaufwärts zu fahren und zu erkunden, ob es hier etwas interessantes gibt. Leider nein. Wir wohnen halt in einem Ballungsgebiet. Will man hier in die Wildnis, muss erst noch ein Stück weiter wegfahren werden. Aber das werden wir später erkunden! 😀
Heute ist es also so weit. Steffen muss zum Zahnziehen. 😣 In der Zeit backe ich meinen ersten Kuchen in Chile – ohne Mixer, nur mit Schneebesen.
13:15 haben wir uns doch noch mal beide Häuser angesehen, weil das zweite deutlich größer ist als das erste. Die Kinder haben gestern Abend einstimmig beschlossen, dass wir uns das Große bitte noch mal genauer ansehen sollen – da hätte doch jeder ein Zimmer für sich. Natalia war so lieb und hat den Schlüssel organisiert. Und Simone ist so lieb als Dolmetscherin mitzukommen. 😀
Es ist gut beide Häuser noch mal nacheinander intensiv anzusehen. Damit haben wir bei unserer Entscheidung ein besseres Gefühl und müssen jetzt nicht immer wieder darüber nachdenken, ob das andere nicht doch besser gewesen wäre. Es bleibt bei dem ersten! 😉
Heute sind wir dann noch zu 16:00 in den Tempel gefahren. Steffen und ich waren im Tempel. Und die Kinder waren so lieb und haben in der Herberge auf uns gewartet. Es ist immer wieder wie Akku aufladen im Tempel. Die Ruhe und der Frieden sind so tiefgehend. Wenn ich im Tempel bin habe ich das Gefühl, dass alle Probleme nicht mehr so wichtig sind.
Mal sehen, wann ich den Tempel mal nicht im Regen besuche. Es schüttet wie aus Kübeln, als wir rauskommen. Zeitgleich kommt ein Brautpaar lachend und strahlend aus dem Tempel. Selbst das viele Wasser von oben, kann ihre Freude nicht schmälern. 😀
Was haben wir eigentlich heute alles gemacht? Einen Ruhigen. Ich habe Salat geschnibbelt und chilenischen Zitterpudding ausprobiert. Der ist übrigens nicht so gut wie in Deutschland. Die Jungs haben einfach nur gespielt und Steffen musste Vormittags noch mal zum Zahnarzt. Das Ende vom Lied, der Zahn muss raus. Die Entzündung ist schon im Knochen und da gibt es keine andere Lösung. D.h. Morgen muss er wieder hin und dann kommt der Störenfried raus.
Außerdem war Steffen mit Marie-Luise auf der Vega. Es war ziemlich beeindruckend für sie – unter anderem das zertretene Obst auf den Wegen. „Da würde ich nie Barfuß durch laufen!“ 😅 sagte sie. Es gibt Unmengen an Obst und Gemüse und Nüsse und getrocknete Hülsenfrüchte und und und. Einige Händler kommen sogar mit dem Pferdewagen.
So, wo fangen wir denn an?
Und das kann man wirklich alles essen?
Nachmittags besichtigen wir zum zweiten Mal „unseren“ Favoriten. Das Haus liegt in einem sogenannten Condominio. Das ist eine Straße, die nur durch ein Tor zu erreichen ist. Sie werden Tag und Nacht von einem Wachmann bzw. einer Wachfrau beaufsichtigt.
„Unser“ Haus 😁
Es gibt sogar eine Schaukel.
Abends waren wir bei Familie Würth zum Abendessen eingeladen. Sie sind gerade aus Kuba wiedergekommen und das Haus war noch eisekalt. 😅 Die Kinder wollten dann gar nicht mehr nach Hause. Es war ein wirklich schöner und geselliger Abend.
Wieder einmal am Pazifik. 😀 Wir fahren ca. 45 Minuten Richtung Norden und kommen zum Playa Punta de Parra. Tobias entführt uns mit Joni zu diesem ruhigen und schönen Strand. Im Sommer ist es hier nicht so ruhig und man bezahlt dann auch Eintritt.
Die Kinder sind sofort wieder immer Wasser – dieses Mal ohne Schuhe. 😉
Marie-Luise wird es schnell zu kalt. Da beobachtet sie lieber die Vögel. Auch Pelikane können wir auf dem Meer schwimmen sehen.
Steffen hält es nicht lang an einer Stelle und er erforscht die Küste. Dabei entdeckt er Vögel und wunderschöne Stellen, die zum verweilen einladen.
Die Jungs ziehen immer mehr aus. Nur Friedrich mag sich nicht von seiner Hose trennen.
Das Ende vom Lied – sie ist total nass. So kommt er mir nicht ins Auto! Er steht dann wie ein Kormoran in der Sonne und lässt sich trocknen. 😂
Paul war clever und hat sich komplett ausgezogen. So kann er sich dann warm anziehen, als er durchgeklappert aus dem Wasser steigt. Hansi trennt sich nur von seiner Hose, die allerdings auch schon nass ist. Aber die Sonne trocknet sie bis zur Abfahrt wieder. 😀
Wir haben leider kein Mittagessen eingeplant und weil die Kekse schon alle sind, wollen wir losfahren. Nur Papa fehlt noch. Marie-Luise ist so hilfsbereit und geht ihn suchen. Sie findet ihn auch. Allerdings dauert die Rückkehr noch etwas, weil Steffen noch Fotos von seiner Prinzessin machen möchte. 😊
An dem Strand können auch Cabañas (Ferienhäuser) gemietet werden.
Nachmittags gehen wir noch mal in den Park Ecuador. Ab 16:00 ist hier ziemlich viel los. Viele kleine Stände säumen den Weg, an denen man verschiedene Snacks oder Spielzeug kaufen kann. Steffen hat seine Spendierhosen an und es gibt Fleischspieße und Würstchen und eine Spezialität (ich habe den Namen vergessen) gefüllt mit Caramel oder Schokolade. Alles super lecker. Während wir im Park sind, bekommt Steffen die Information, dass er heute Abend spontan zum Zahnarzt gehen kann. Ihn quält seit Montag Abend ein Zahn, aber immer nur Abends und nur in Intervallen. Der Termin überschneidet sich leider mit meinem Termin für die Aktivität der Kirche.
Wir beschließen die Kinder mit Vaiana allein zu Hause zu lassen. Falls etwas ist, soll Friedrich mir eine E-Mail schicken. Keine 10 Minuten nach meiner Ankunft in der Kirche bekomme ich die Nachricht, dass Steffen zu Hause ist. Er muss am nächsten Tag wieder hin. Es gibt hier in Chile für alles einen Spezialisten. Es gibt hier nicht den einen Zahnarzt, der alles macht. In der Zahnarztpraxis sind allerdings viele Speziallisten zusammen.
Bei unserer Aktivität fangen wir an, Bestandteile für Stille-Bücher mit der Hand aus Vlies zu nähen. Ich bin etwas skeptisch, ob und wie lange das halten wird. Es ist eine kleine, aber lustige Runde und ich habe keine Chance auch nur einen kleinen Teil der Gespräche zu verstehen. Sie sprechen einfach zu schnell. Aber das wird schon. Hoffe ich! 😨😊
Heute hat es wie aus Kübeln geschüttet. Bei diesem Wetter konnten/wollten wir nicht raus in die Natur. Deshalb sind wir shoppen gegangen. Das Ehebett ist ja in Deutschland geblieben, d.h. eine Schlafmöglichkeit für uns muss gefunden werden. Außerdem sind unsere Festplatten, die im Handgepäck waren, weg und wir wollten eine neue kaufen. Die wurden wahrscheinlich für Powerbanks gehalten und die dürfen ja nicht mit in den Frachtraum. 😤 Echt dumm gelaufen! Wenn wir jetzt unseren Container nicht wieder bekommen oder etwas mit dem großen Rechner schief läuft, sind alle unsere Bilder und Videos für immer weg. 😭😳 Aber die Hoffnung stirbt zu letzt!
Unser Weg führte uns in die Mal – ein großes Einkaufszentrum mit vielen unterschiedlichen Geschäften. Als erstes wurde eine Festplatte gekauft und dann noch ein bissel durch die Einkaufspassage gebummelt. Wir fanden einen Laden mit allem Möglichen für die Küche. Hier mussten zwei Brotkörbchen mit nach Hause genommen werden. Das war meine erste Erfahrung an der Kasse und ich habe mich so dämlich angestellt. 😂 Ich wusste absolut nicht was die nette Dame von mir wollte und Steffen hat gerade telefoniert! 🤣 Aber ich habe dann irgendwie doch bezahlt und die Körbchen mitgenommen. 😀
Nun ging es in ein Matratzen-Outlet, die auch Betten im Sortiment haben. Solch ein Bett möchte ich aber überhaupt nicht haben. Da ist überhaupt kein Stauraum unter dem Bett. Bei dem kleinen Haus brauch und will ich aber Stauraum unter dem Bett haben. Schnell wurde klar, Steffen muss eins selber bauen. 😅
Also fuhren wir weiter zum Jumbo, nebenan ist der easy – ein Baumarkt. Steffen ging mit der einen Hälfte der Kinder in den Baumarkt und ich in den Jumbo. Die Holzpreise halten sich im Rahmen, sodass Steffen optimistischer auf das Bett-Projekt sieht. 😀 Jetzt müssen wir es „nur“ noch planen und das Werkzeug muss ankommen.
Das Schönste an diesen verregneten Tag war der Abend. Wir saßen nach dem Abendbrot zusammen und haben UNO gespielt. 😍😊
Wieder zieht es uns in die Natur. Und wieder ist Tobias unser Führer. Und Joni fehlt natürlich auch nicht. 😀 Dieses Mal sind wir nicht weit von zu Hause weg. Schnell noch ein paar Dinge im Supermarkt kaufen und dann ab in den Wald. Letzten Sonntag waren wir schon mal hier, aber da sind wir nicht weit gekommen. Tobias zeigt uns seine Jogging-Strecke. Eine wirklich schöne Strecke. Bei Sonnenschein sicher noch schöner 😉
Wir müssen sogar einen reißenden Bach überqueren. 😅
Und uns an wilden Bestien vorbeikämpfen. 😂
Es ist eine wirklich schöne Runde mit abwechslungsreichem Profil. Pauli hatte wieder mal die Nase voll. 😅 Wandern ist irgendwie nicht so sein Ding. Könnte auch daran liegen, dass er die doppelte Strecke von uns läuft, weil seine Beine so kurz sind.
Friedrichs Aktivität wurde auf heute verschoben. Weil Feiertag ist wollen die Jungen Männer die Chance nutzen und in den Tempel gehen. Steffen begleitet sie und hilft mit. Allerdings ist Friedrich der einzige Junge Mann, alle anderen sind noch in den Ferien oder auf einem Familienausflug. 😅
Friedrich hat es genossen!
Und Steffen auch!
Anschließend gehen die Männer noch Hot Dogs essen. Steffen und Friedrich können es nicht fassen. Das ganze Brötchen ist voll mit Avokadocreme 😣😵😱 Ist das eklig! Sie kratzen einfach die Creme raus und essen den Rest.
Hot Dog Essen auf chilenisch 🤣
Und der Rest der Familie? Die machen sich einen gemütlichen Abend und sehen sich Vaiana an. 😊
Heute möchte uns Tobias den Cerro caracol – auch als Lunge Concepcions bezeichnet- zeigen. Wir schnüren also die Wanderschuhe, packen Brot, Salami, Obst sowie Wasser ein und marschieren los. Paul hat überhaupt keine Lust. 😅 Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist der Cerro caracol eine Art Naturpark. Am Eingang erfahren wir, dass immer Montags der Park gewartet wird und somit geschlossen ist. 😕 Schade!
Tobias meint daraufhin: „Kein Problem! Ich kenne noch einen anderen Weg. Den nehmen wir einfach“. Gesagt getan, wir gehen den anderen Weg. Es geht ganz schön bergauf. Leichte Anstiege scheint es hier nicht zu geben. 😅
Der Anstieg lohnt sich. Wir werden mit einem super Blick auf den Rio Bio Bio belohnt.
Und weiter geht es.
Und immer weiter durch Eukalyptuswald.
„Ich habe hunger und keine Lust mehr“ – Paul hat echt die Nase voll. Er möchte unbedingt eine Pause machen. Wir vertrösten ihn immer wieder, bis wir an eine große Wiese kommen. Die Kinder beschließen einstimmig, das ist ein super Pausenplatz und hier wird jetzt Picknick gemacht. 😅
Als wir unseren Pausenplatz verlassen, befinden wir uns im Park direkt an einem Kontrollhäuschen. Es scheint keiner da zu sein, also schnell weiter. Es ist doch jemand da und ruft uns zurück. Na ja, dann halt nicht. Wir machen uns auf den Rückweg. Im Park Ecuador – hier steht unser Auto – kommen wir an einem super coolen Spielplatz vorbei. Die Lebensgeister der Kinder sind auf einmal wieder geweckt und sie spielen hier noch eine Runde.
Quelle: google-Maps, vom Verfasser geändert SP-Spielplatz