Dieses Wochenende ist ein ganz normales Wochenende – vollgestopft mit Terminen. Friedrich geht mit seiner Fußball-Manschaft zum Paintball, Pauli zum Geburtstag und Abend ist eine FHV-Aktivität für mich. Und am Sonntag haben wir unsere Nachbarn zum Grillen eingeladen – zum Kennenlernen und Danke sagen, dass sie uns so viel beim Autokauf geholfen haben. Ohne Diegos Hilfe hätten wir das nicht hinbekommen. Es gibt soooo viel zu beachten bzw. Unterschiede zu Deutschland. So muss das Ausländern in Deutschland gehen. Zu der Behörde und zu der, dann muss das und das beachtet werden und und und. 🤣
Die Jungs werden mit Uniformen ausgestattet. 🙄🤔 Ich finde es nicht so toll, dass sie das so sehr an Krieg anlehnen. Sie spielen verschiedene Team-Spiele, z.B. Flagge erobern. Dazu braucht man keine Armeeuniform.
Einweisung.
Das Gesicht wird geschützt. 👍
Friedrichs Mannschaft ist die blaue.
Seine Fußball-Truppe. Die beiden roten in der Mitte sind die Trainer.
Bei den Kleinen ist das so, dass Geburtstage immer in einer Location gefeiert wird und die ganze Gruppe bzw. Klasse eingeladen wird. Bei einigen gibt es sogar Animateure. Und bei diesem Geburtstag sogar noch einen Zauberer.
Findet ihr den Paul?
Und auch auf dem Bild ist er drauf 😉
Aus jeder Gemeinde wurde ein Star bestimmt, die ein Lied ihrer Wahl gesungen hat. Die Jury hat die Beste ausgesucht.
Angie, aus meiner Gemeinde, belegt den 2. Platz. Ich habe den Text zwar nicht verstanden, aber in ihrem Lied hat so viel Gefühl gesteckt. Aus meiner Sicht war es musikalisch das beste Lied! Die Siegerin hat halt ein gute Laune Lied genommen.
Unser Grill kommt nicht so richtig aus dem Knick. Deswegen hat Diego seinen Gasgrill rüber geholt. Jetzt grillen beide Männer parallel. 🤣
Donnerstags ist Steffens kurzer Tag. Er kommt mit den Kindern nach Hause, als ca. 14:10. Nur Friedrich hat heute bis 16:05 Unterricht. Steffen möchte unbedingt die Sandbänke des Rio BioBio erkunden, aber nur Hans hat dazu Lust. Sein Kumpel Moritz kommt auch mit.
Sie ziehen also Badhosen sowie Wasserschuhe an und machen sich auf den Weg. Das erste Abenteuer besteht schon darin, überhaupt einen Weg an den Fluss zu finden. Deswegen haben wir es bis jetzt auch noch nicht gemacht. Es scheint keinen wirklichen Weg an den Fluss zu geben. Aber die drei finden einen, direkt an der Brück führt eine kleine wacklige Holztreppe nach untern.
Die drei genießen es, die Sandbänke zu erkunden, in den Strömungen zu spielen und durchs Wasser zu waten.
Los geht es.
Ist das cool!
Und das Wasser ist gar nicht
An der einen Stelle müssen sie durchschwimmen. Und Moritz macht Hans Mut, dass er das schaffen kann.
Steffen hat keine Lust mehr auf Schule, also nutzt er sein Recht und geht eher nach Hause. 😅 Nein, seinen Unterricht hat er gemacht. Alle Ortslehrkräfte müssen, bis auf Donnerstags, immer von 8:00 bis 16:00 in der Schule sein. Ob sie nun Unterricht haben oder nicht, das ist egal. Mittwochs müssen sie sogar bis 18:00 bleiben. Diese Zeiten stehen so im Vertrag. Und da Steffen keine Ortslehrkraft ist, muss er sich nicht an diese Regel halten, weil es eben nicht in seinem Vertrag steht. Normalerweise hält er sich trotzdem an diese Zeiten, weil er es sonst als ungerecht empfindet.
Aber heute ist ihm das egal, es sind auch keine Versammlungen. Wir freuen uns und packen unsere Strandsachen. Wir wollen ihm den tollen Strand von letzter Woche zeigen. Die Gelegenheit wird gleich genutzt, um das neue Auto auszuprobieren. Wow, ist hier viel Platz drin. Die Kinder sind begeistert.
Leider kommen wir erst relativ spät los und so ist gegen 16:00 bis wir endlich loslaufen können. Wieder bin ich von dem Hinweg total begeistert. Dieses Mal stehen relativ viele Autos an der Stelle, wo das letzte Mal nur ein Motorrad stand. Die müssen alle den schmalen Weg gefahren sein. 😮 Nicht zu glauben!
Unterwegs entdecken die Kinder zwei Rabengeier.
Am Strand ziehen sich die Kinder und Steffen schnell um und gehen ins Wasser. Steffen hat seine Schnorchelausrüstung mit, incl. Neoprenanzug.
Heute sind die Wellen deutlich höher als letzte Woche. Die Kinder lieben es. Hans und Marie-Luise spielen eine ganze Weile mit den Wellen und irgendwann kommt sogar der Friedrich dazu, nachdem er fast alle Plätzchen gegessen hat. 😂
Pauli sind die Welle zu hoch. Er spielt lieber am Wasserrand und genießt dort das Wasser.
18:00 machen wir uns auf den Rückweg. Es war so schön! Wir wären gerne länger geblieben, aber morgen ist ja Schule.
Auf dem Rückweg. Herrliche Natur!!!
Diese wunderschöne Blume hat das letzte Mal noch nicht geblüht. Die haben wir auf dem Rückweg entdeckt.
Endlich ist es soweit – die Kinder bekommen einen kleinen Pool. Mit Pauls Hilfe baue ich ihn am Montag auf und befülle ihn mit Wasser. Ist das toll und kalt. 😅 Egal – Paul probiert ihn trotzdem gleich aus.
Endlich Schulschluss und ab aufs Sofa zum Lesen.
Wegen angekündigter Generalstreiks, verläuft diese Woche schultechnisch wieder turbulent. Montag haben die Kinder noch normal Schule, aber Dienstag dürfen sie zu Hause bleiben. Die Kinder genießen den Pool und die Freizeit.
Wir wollen den freien Tag aber natürlich nicht nur so dahin gehen lassen. Also wird das Kanu auf das Autodach gepackt. Wir paddeln endlich auch als Familie über die Laguna Grande und beobachten die vielen Vögel auf dem See. Nur leider sehen wir keine Schildkröten, wie beim letzten Mal. Schade! Steffen wollte auch mal eine sehen. Auf dem See erreicht uns der Anruf von Friedrichs Kieferorthopäden. Sie warten auf ihn. Auf Grund der Unruhen waren wir uns nicht sicher, ob der Termin bleibt. Außerdem konnten wir niemanden erreichen. Also dachten wir, er fällt aus und sind einfach losgefahren. Sie warten nun also doch auf Friedrich. Wir paddeln zurück, beladen das Auto und fahren los. Friedrich bekommt heute seine ersten Brackets im Oberkiefer. Nächste Woche kommt dann der Unterkiefer dran.
Mittwoch ist nun also wieder Schule. Mal sehen wie es Morgen aussieht. Steffen macht sich auf den Weg nach Buenos Aires zu einer Weiterbildung. In Santiago übergibt er den Check und die Vollmacht an Marek, damit er uns dann das Auto kaufen kann. Wenn alles Gut geht, dann kommt Steffen am Samstag mit dem Chevrolet Suburban nach Hause. Am Abend dann die Nachricht – die Schule fällt morgen wieder aus. O.k. was machen wir mit dem freien Tag? Wir entschließen nach Hualpen zu fahren. Auf dem Satellitenbild bei Google-Maps habe ich einen schönen kleinen Strand entdeckt. Den wollen wir erkunden.
Wir packen also am Donnerstag unsere Sachen zusammen – Picknick, Badesachen sowie Decke – und machen uns auf den Weg. Wir starten schon Vormittags, weil es da am ruhigsten ist und wir nicht wissen, ob wir nachmittags die Brücken noch nutzen können. Laut Karte soll es einen kleinen Fahrweg geben, der einen fast zum Strand bringt. Wir finden ihn und fahren ganz vorsichtig hinein. Schon nach 10 Metern entscheide ich, nein den Weg laufen wir lieber. Der ist viel zu schmal für unser Auto. Wenden – Fehlanzeige. Ich muss das kurze Stück rückwärts wieder raus fahren. Nur gut, dass wir Allrad haben.
Das Auto ist schnell geparkt, die Sachen schnell geschnappt und schon laufen wir den herrlichen Weg entlang. Er ist wirklich herrlich. Teilweise wirkt es wie Dschungel. Die Geräusche sind spannend und wir entdecken wunderschöne Blüten und ein paar Krabbeltierchen. Unter anderem eine Vogelspinne. Allein der Weg war den Ausflug schon wert.
Die Natur ist so atemberaubend schön!!!
Ist die Spinne groß!
Der Weg schlängelt sich an einem üppig begrünten Abhang entlang, vorbei an kleinen Quellen und verschiedenen Tiergeräuschen. Wir stoßen auf eine kleine Lichtung. Hier steht ein Motorrad. Schade – haben wir den Strand doch nicht für uns alleine. Na ja, egal. Jetzt gehen wir weiter und sind schon ganz gespannt. Es wird abschüssig und der Weg neigt sich rapide dem Meer zu. In eine kleine Schlucht hinunter und schon können wir Meer hören und dann auch schnell sehen. Herrlich! Ein weißer Strand durchsetzt mit Felsen.
Es stehen einige Zelte hier am Strand und die Leute kommen langsam heraus gekrochen. Wir suchen uns eine ruhige Ecke, die drei Kleinen ziehen flugs ihre Badesachen an und beschnüffeln das Meer. Nein, sie springen nicht gleich rein. Sie lassen das Meer erstmal ihre Füße umspülen und wagen sich immer tiefer rein. Sie sammeln Algen oder so etwas und spielen. Friedrich hat sich in Harry Potter vertieft. Er hat irgendwie keine richtige Lust ins Wasser zu gehen. Die anderen Leute stören ihn irgendwie. Er wird halt langsam groß…
Die drei Kleinen spielen im Wasser und …
… Friedrich liest.
Gegen 11:30 machen wir uns wieder auf den Rückweg. Die Sonne knallt ganz schön und ich möchte nicht, dass jemand einen Sonnenbrand bekommt.
Abendbrot am Lagerfeuer.
Den Nachmittag verbringen wir in Ruhe zu Hause und beenden den Tag mit einem Lagerfeuer. Und Steffen? Der lernt ganz fleißig und erkundet danach etwas die Stadt. Ihm geht es nicht ganz so gut. Er hatte eine Kieferoperation, bei der ihm zwei Stifte eingesetzt wurden. Danach muss er sich irgendwie blöd auf die Lippe gebissen haben und die Stelle hat sich jetzt entzündet. Dumm gelaufen. Aber er hält tapfer durch!
Das Wasser hinter Steffen ist nicht das Meer, das ist ein Fluss.
Freitag ist wieder ein fast normaler Schultag. Zumindest sind die Kinder in der Schule und ich nutze den freien Vormittag und fahre in den Tempel. Ich liebe es dort zu sein. Die Ruhe und der Frieden, die man hier spüren kann, sind unbeschreiblich. Es ist jedesmal wie eine Verschnaufpause zum Kraft schöpfen. Nur schade, dass der Alltag einem immer wieder den Weg dorthin erschwert.
Der Rest des Tages geht mit Alltag dahin – Spielen, Lesen, Abendbrot und mit Papa telefonieren.
Heute kommt Steffen endlich wieder. Das mit dem Auto hat leider nicht so geklappt wie es sollte. Der Notar, der die Vollmacht ausgefüllt hat, hat es falsch gemacht und Marek konnte uns deswegen nicht das Auto kaufen. Steffen versucht also heute noch was hinzubekommen und doch noch das Auto mitzubringen. Er trifft sich mit dem Besitzer bei einem Notar und auch da fehlen Unterlagen. Dieses mal aber nicht von uns. Am Ende hat es doch noch geklappt mit dem Autokauf. Ab heute sind wir stolze Besitzer eines Schiffs – Ach nein, eines Suburbans.
Beim Notar.
Das ist jetzt unser Auto.
Der Rest der Familie ist heute bei Pauls Paseo – Jahresabschluss der Kindergartengruppe. Es wird gebadet, gespielt, geredet und gegessen. Am Ende sind dann auch meine beiden großen aufgetaut und genießen die Zeit.
Diese Mal liest Marie-Luise.
Und die Jungs spielen Fußball.
Oder spielen im Wald
Oder auch im Wasser.
Steffen kommt so gegen 21:00 endlich zu Hause an. Der Tag war so aufregend, dass die Kinder noch nicht schlafen. Und als sie hören, dass Papa da ist, ist kein Halten mehr. Sie wollen das neue Auto sehen. 🙈
Sonntag sind dieses mal die Sisters zum Mittagessen eingeladen. Und es wird wieder Mölki bis zum Essen gespielt. 😁 Es ist aber auch ein tolles Spiel.
Diese Woche war eine ganz normale ruhige Woche. Die Kinder und Steffen sind ganz normal zur Schule gegangen, nur die Nachmittagsveranstaltungen sind ausgefallen. Ich bin jeden Tag zur Bank gerannt, um Geld abzuheben. Denn nächste Woche wollen wir uns ein großes Auto kaufen – einen Chevrolet Surburban. Und da wir kein chilenisches Konto haben und das Auto von einem Privatmann gekauft wird, brauchen wir das Geld in bar. War schon ein komisches und ungutes Gefühl so viel Geld zu Hause zu haben. Aber anders ging es nicht. Nein, Steffen wird nicht mit der Tasche voll Bargeld zum Verkäufer gehen. Wir zahlen das Geld Morgen auf das Konto eines Nachbarn und der stellt uns einen speziellen Check aus, den nur der Verkäufer oder unser Nachbar einlösen kann.
So viel Geld auf einmal habe ich noch nie gesehen.
Marie-Luise und ich planten diese Woche gemeinsam ein Drei-Gänge-Menü. Die Frage war nur, wann wir das machen könnten. Der Sonntag war dafür perfekt. Wir würden die Elders zum Essen haben und wir könnten am Sonnabend schon den Hackbraten vorbereiten.
Es gab eine leichte Nudelsuppe, Hackbraten mit Kartoffelgratin und grünen Salat sowie Pudding mit frischen Erdbeeren. Es war super lecker!
Während wir das Essen vorbereiten, spielt der Rest Mölki.
Lecker Nudelsuppe!
Nachmittags waren wir noch zu Moritz‘ Geburtstag eingeladen. Samstag hatte ich extra zwei Erdbeerböden vorbereitet, leider waren die Erdbeeren schon am Sonntag teilweise verschimmelt. 😓 Wir schnitten die Stellen einfach raus und aßen den Rest trotzdem.
Diese Woche ist auf jeden Fall eine kurze Schulwoche – Donnerstag und Freitag ist schulfrei. 😄 In der Schule sind so etwas wie Projekttage. Die Kinder erzählen, dass sie machen können was sie wollen. Also eine Gammelwoche. Nur im Kindergarten läuft es geordnet ab. An dem einen Tag z.B. machen sie traditionelle Spiele.
Alles steht Kopf!
Am Mittwoch habe ich zum ersten Mal Thüringer Klöße selber gemacht. Dazu gibt es Gulasch und Rotkraut 😋 Es war wirklich sehr lecker! Nur die Optik war nicht so toll 😅 Irgendwie sind die Klöße recht grau geworden, aber das liegt wohl daran, dass ich sie nicht geschwefelt habe.
Abends sind wir in der Gemeinde zum Halloween-Nachtisch-Wettbewerb. Ich habe Mumien, Schimmel-Pudding und Maden-Baiser im Angebot. 😅
Wir haben den vierten Platz belegt und diese tolle Schüssel gewonnen. 😄
Und am Donnerstag geht es endlich los – wir lösen mein Geburtstagsgeschenk ein. Unsere Cabana liegt an dem Lago Lanalhue in der Nähe von Contulmo. Und uns erwartet eine super tolle Unterkunft direkt am See mit Blick auf den See. Es gibt Kajaks, einen Strand und einen Steg. Einfach herrlich!!! Nach dem Mittagspicknick schnappt sich Marie-Luise gleich ein Kajak und paddelt los. Steffen fährt mit.
Unsere Cabana am See
Es gibt sogar ein Boot mit Anker.
Am Nachmittag fahren wir nach Contulmo zum Einkaufen und Gegend erkunden. Der Parque Santa Elena lädt zum Spazierengehen. Am Wegrand sind immer wieder Holzfiguren von Tieren, die teilweise verblüffend echt aussehen.
Die Tiere sind in Tüten eingehüllt. Wir haben sie uns einfach angesehen und die Tüten dann wieder drüber gemacht. 😅
Am Ausgang haben wir gefragt, warum sie eingepackt seien und sie sagten, dass sie normalerweise nur Nachts eingehüllt sind. Die erste Aufsicht muss normalerweise als erstes nach oben gehen und alle Tüten entfernen. Da hatte wohl jemand am Morgen keine Lust dazu. 😂
Zurück an der Cabana möchte Paul auch unbedingt Kajak fahren. Und Steffen nimmt ihn mit. In der Zeit bereite ich das Abendbrot und den Grill vor.
Marie-Luise ist begeistert!
Am Abend gibt es eine Spiel- und Knabber-Runde. UNO kann ja so lustig sein. 😂
Für den Freitag ist absolutes Mistwetter angesagt und es ist so. Es schüttet wie aus Eimern. Wir lassen uns davon nicht die Laune verderben. Dann schauen wir halt Madagascar III. Nach dem Mittagessen machen wir uns dann auf den Weg. Der Regen hat mittlerweile nachgelassen und es ist immer mal trocken zwischen durch. Wir fahren zum Monumento Natural Contulmo – ein kleines Stück Urwald. Und es ist herrlich. Wir werden zwar ziemlich nass, aber das ist egal. Die Farne sind riesig und die Bäume uralt. Es ist einfach nur beeindruckend!!!
Riesige Farne – größer als Friedrich.
Am Eingang des Naturdenkmals entdecken wir einen kleinen Laden und ein „Klettergerüst“. Der Ladenbesitzer hat eigenen Honig aus dem Urwald und das Abenteuer-Klettergerüst gebaut. Das Gerüst hat er einfach aus Spaß gebaut und stellt für Steffen und die Jungs extra die Leiter dran, damit sie es sich ansehen können. In dem Laden gibt es neben Honig noch andere Leckereien – selbstgemachte Pralinen z.B. Wir nehmen gleich 3 Gläser Honig mit.
Anschließend fahren wir zum angeblich saubersten See Südamerikas – zum Lago Lleulleu. Hier finden wir einen kleinen Strand. Es ist kalt und windig, aber die Stelle ist urig schön. Allerdings bezweifeln wir, dass das tatsächlich der sauberste See ist. Keine Ahnung womit der See diesen Titel verdient hat. 😅
Am nächsten Morgen erwartet uns eine herrliche Szene – der See ist in Nebel eingehüllt. Heute soll das Wetter super werden und wir machen uns auf den Weg zum Nationalpark Nahuelbuta – der eigentliche Grund warum wir hier sind.
Der Weg dorthin ist das reinste Abenteuer. Wegen des schlechten Empfangs konnte Steffen nicht den genauen Punkt festlegen, wo wir hin wollen. Ein großer Fehler, wie sich im nachhinein herausstellte. Google führte uns durch den Wald auf immer abenteuerliche Wege. Wir passieren Schlammlöcher und tiefe Erdrillen bis wir an einem kleinen Fluss stehen, an dem wir beim besten Willen nicht weiterkommen. Also alles wieder zurück. Nur gut, dass wir ein Auto mit Allrad haben!!! Wir haben uns am Anfang nichts weiter dabei gedacht, weil die Anfahrtswege zu Nationalparks im Allgemeinen nicht so gut sind und den schlechten Zustand der Wege schrieben wir dem vorangegangenem Regen zu. 🤷♀️🤦♀️🤣 Man lernt nie aus! In Zukunft werden wir uns nicht mehr auf solche Weg einlassen!
Dieses Schlammloch kann wirklich die Folge des Regens sein.
Das Loch sieht ziemlich tief und alt aus. Aber zurück geht nicht mehr, also müssen wir da durch. Aber wir bereiten das ordentlich vor. Friedrich bekommt von dem Ganzen fast nichts mit. Er liest Harry Potter und lässt sich von solchen Problemchen nicht ablenken. 🙄😅
So viel Adrenalin haben ich selbst beim Achterbahnfahren nicht ausgeschüttet. 🤣
Nachdem wir wieder auf einer befestigten Straße gelandet sind, fragen wir uns durch. Fast jede Person fragen wir nach dem Weg, bis wir solche Schilder finden. Warum nicht gleich so? 😂
Mittlerweile ist es 12:40, eigentlich wollten wir vor zwei Stunden schon da sein. Wir suchen uns eine Parkmöglichkeit und essen erstmal was. Den offiziellen Parkplatz wollen wir nicht mehr erreichen, weil hier der Weg echt schlecht ist. Dass Wasser hat tiefe Rillen in die Fahrbahn gespült. Das Auto hat für einen Tag genug durchgemacht. Beim Essen laufen zwei ältere Ehepaare vorbei. Sie unterhalten sich auf Englisch und der eine Mann hat einen Rucksack mit einem Tempel drauf auf. Ich spreche sie an und es sind Missionarsehepaare unserer Kirche. Die Welt ist ja so klein. 😊
Nach der Mittagspause machen wir uns auf den Weg zum Adlerfelsen – Piedra Del Aguila. Es sind wirklich viele Menschen hier unterwegs. Auf dem Hauptparkplatz grillen sogar einige Leute und haben Klapptische sowie Stühle mit. Da fehlen mir schon etwas die Worte.
Die Araukarien sind ganz schön stachelig!!!
Uralte BäumeDie Rinde erinnert an eine uralte Schildkröte.Im Hintergrund kann man die schneebedeckten Gipfel und Vulkane der Anden sehen.
Der Piedra Del Aguila. Es ist extra ein roter Kreis markiert, den man nicht verlassen darf, um nicht abzustürzen. Friedrich zeigt gerade auf eine Araukarie von der kleine Eisblättchen immer wieder runter geblasen werden.
Wir haben noch etwas Zeit und folgen einem kleinen Wanderweg. Und hier sehen wir sie – die über 2000 Jahre alten Araukarien.
Überall hängen Flechten.
Paul und ich sind auf der anderen Seite – so dick ist der Baumstamm.
Für den Rückweg entscheiden wir uns für den längeren, aber komfortableren Weg über Angol.
Das letzte Abendessen auf der Veranda.
Und dann ist es auch schon wieder Sonntag und wir müssen wieder nach Hause. Wir entscheiden uns für einen Umweg über Lebu. Hier soll es herrliche Strandhöhlen geben. Die eine ist riesig. Aber viel interessanter sind die Felsen vor den Höhlen. Hier kann man super klettern und spielen. Und eine Krabbe entdecken wir auch. Die hat sich in einem Netz verfangen. Ich nehme das Netz mit und entsorge es im Müll.
Der Sandstein ist super griffig.
Das Loch sieht aus wie gebohrt und ist ideal, um die Krabbe einzusperren sowie zu beobachten.
Schafft sie es sich allein wieder umzudrehen? Ja!
Die Kinder klettern und springen und rennen rum.
Hier am Strand sind mehrere Angler, die sich die Köder vorher am Strand sammeln oder …
… aus dem Sand ausgraben. Meine Kinder probieren es selber.
Den Aussichtspunkt Cueva del Toro dürfen wir natürlich auch nicht verpassen und erklimmen den Berg. Die Aussicht ist Atemberaubend. Wir lassen den Blick über das Meer schweifen und entdecken etwas merkwürdiges. Ist das ein Waal??? Das könnte einer sein, aber das Fernglas liegt im Auto. Wir haben den Fotoapparat. Na, probieren können wir es ja. Wir schießen ein paar Fotos und vergrößern den Ausschnitt. Neine, das ist kein Waal. Schade! Die Enttäuschung ist groß.
„Aber da unten ist ein Rochen. Schaut da ist ein Rochen“, Hans hat ihn entdeckt. Und das ist tatsächlich ein Rochen.
Vor der Heimreise stärken wir uns noch und genießen die wundervolle Natur.
Kurz nachdem wir starten sehen wir am Straßenrand eine Ansammlung von Truthahngeiern und Rabengeiern, sogar ein Adler sitzt dabei. Da muss Aas sein. „Dani, dreh schnell um! Das muss ich mir genauer ansehen“, sagt Steffen. Also wende ich mitten auf der Straße, die zum Glück breit genug ist und fahre zurück. Ist das cool. Die Geier hauen erst ab, als Steffen aussteigt. Die tollen Fotos der Geier verdanken wir einem Sack voller Fischreste.
Truthahngeier
Rabengeier
Die Fahrt führt durch eine abwechslungsreiche interessante Landschaft an der Küste entlang. Wir sehen ärmliche Behausungen und tolle Landschaften. Fernab der großen Hauptroute kann man sich ein viel besseres Bild von den Zuständen im Land und dem Leben der Bevölkerung machen, wenn auch nur schemenhaft. Immer wieder ist die Straße beschädigt, weil Reifen auf der Straße brannten, Überbleibsel der Straßenbarrikaden. An einigen Stellen, stellt sich uns die Frage, warum ausgerechnet hier? Hier ist doch gar nichts.
Zuhause angekommen laden wir das Auto aus, machen eine Kaffeepause und lassen das lange Wochenende in Ruhe ausklingen.