Heute geht es also nach La Junta. Wir wandern ca. 13 km den Fluss Cochamo hoch. Da wir eine Nacht dort übernachten wollen, müssen wir unsere gesamte Ausrüstung mitnehmen. Mein großer Friedrich nimmt einen der großen Rucksäcke – und ist total stolz dadrauf. 😅
Fertig! Gegen 9:15 geht es los.
Da war doch noch was … Wir bekommen alle noch ein Armband, damit alle sehen können, dass wir bezahlt haben und eine Nacht dort bleiben. Ca. 50 Meter weiter müssen wir uns noch in ein Buch eintragen.
Der Weg ist wunderschön und anstrengend. Durch den Regen und die Pferde (einige lassen ihr Gepäck mit Pferden nach oben transportieren) ist der Weg teilweise kaum passierbar. Wir müssen uns immer wieder neue Wege suchen. Das macht es anstrengender, als es eh schon ist.
Nach einer Stunde passieren wir eine Hängebrücke und da müssen wir einzeln drüber.
Paul lasse ich nicht alleine drüber. Auf dem Rückweg darf er dann alleine drüber gehen.
Was für riesige Farne.
Friedrich sucht sich einen anderen Weg über den Fluss.
Es geht weiter.
Friedrich hat zu wenig getrunken und ihm wird schwindelig. Ich übernehme für eine Weile seinen Rucksack. Viel schwerer als meiner ist er nicht. Aber cooler sieht es aus. Deswegen möchte Friedrich ihn dann wieder haben. 😂
Der Wald ist der Hammer.
So sieht gemäßigter Regenwald aus.
Wir nähern uns unserem Ziel.
Ich bin total stolz auf meine Kinder. Sie meistern den Weg echt super. Und mir tun die Füße weh. Meine Füße sind meine große Schwachstelle beim Wandern. Nach 6 1/2 Stunden sind wir endlich da. Und es ist einfach nur herrlich.
Endlich da und das Panorama ist atemberaubend schön! Einige kommen hier her um in den Bigwalls zu klettern. Wir genießen einfach nur die Aussicht.
Unsere Ausrüstung ist noch nass vom Morgen und muss erstmal trocknen. Ein ziemliches Chaos. 😅
Jetzt kommt langsam Ordnung in die Sachen.
Steffen und die Kinder erkunden etwas die Umgebung – ich muss mich ausruhen und außerdem baue ich die Zelte auf. Gleich neben dem Zeltplatz befindet sich eine Seilbahn über den Fluss. Außerdem gibt es einen kleineren Fluss mit einer Naturrutsche. Eigentlich wollen sie sie ausprobieren, aber das Wasser ist ihnen einfach zu kalt.
Was für ein Spaß!!!
Ich ruhe mich aus und lese. Marie-Luise hat sich auch etwas zum Lesen mitgebracht.
Die Naturrutsche
Friedrich findet abends jemanden zum Fußball spielen. Nein, den Ball hat er nicht mitgebracht. Den muss der Mann mitgebracht haben.
Eigentlich wäre eine weitere Nacht hier oben einfach bombastisch gewesen, aber Steffen hatte schon das nächste organisiert. Silvester wollen wir im mitten im Parque TaguaTagua verbringen. Also müssen wir nach nur einer Nacht wieder unsere Rucksäcke packen und uns auf den Rückweg machen.
Morgens im großen Zelt. Marie-Luise hat keine Lust aufzustehen.
Es gibt einen super Essensraum.
Unterwegs bekommt Paul Bauchschmerzen und er kann nicht mehr laufen. Ich trage ihn ein Stück. Marie-Luise ist so lieb und übernimmt für eine Weile seinen Rucksack. Die anderen sind weit vorne.
Pause.
Nach einer Pause und etwas zu essen geht es ihm etwas besser. Aber wirklich richtig gut geht es ihm erst wieder, als er mit Friedrich Führer sein durfte. Die sind ganz schöne vorne weggelaufen.
An fast allen Bäumen gibt es Aufsitzerpflanzen.
Nach ca. 5 1/2 Stunden sind Paul und ich dann gemeinsam durchs Ziel gelaufen und wir sind wieder am Basis-Camp. Das Auto wird gepackt und wir fahren zum nächsten Abenteuer.
Heute ist es endlich so weit – Marie-Luise hat Geburtstag!!! 🎂😍 Und die Überraschung ist eine Reit-Tour mit der ganzen Familie. Was für eine Freude!!!
Unser Geburtstagskind 😍
Von der Schwester unserer Vermieterin bekommt sie eine große Tüte Kekse geschenkt. Die grüne Mütze haben wir von ihr gekauft. Die hat sie selber aus Schafwolle gemacht. Aus der Schafwolle hat sie selber wolle gemacht und die Farbe aus ist irgendeiner Wurzel hergestellt.
Hier starten wir unserer Reit-Tour.
Victor hilft als erstes dem Paul auf das Pferd.
Und los geht es bei tollem Sonnenschein.
Marie-Luise ist glücklich. Genau das Pferd wollte sie gerne haben.
Nach der anfänglichen Unsicherheit fühlt sich auch Hans zunehmend wohler auf dem Pferd.
Der gestrige Regen hat die Wege ganz schön aufgeweicht. Die Pferde haben ganz schön zu kämpfen und teilweise müssen wir sogar absteigen und zu Fuß weitergehen. Die Pferde tun mir bei solchen steilen und schlammigen abschnitten schon ganz schön leid. Auf dem Rückweg steige ich dann doch lieber ab.
Auch Friedrich fühlt sich auf dem Pferderücken wohl.
Victor bringt uns zu einem sehr schönen Mirador (Aussichspunkt). Die Wolken verhängen zwar die Vulkane, aber es trotzdem herrlich.
Marie-Luise ist total in den Hund vernarrt.
Victor kann wirklich gut mit seinen Pferden umgehen. Er hat es geschafft und alle in einer Reihe aufzustellen und ein Foto zu machen 😅
Es war eine sehr schöne Tour. Aber länger hätte sie nicht mehr dauern dürfen. Sie hat genau die richtige länge für Anfänger. Als wir wieder im Auto sitzen und ich starten möchte, passiert …. gar nichts. Ich habe die Kühlbox angeschlossen gelassen und jetzt ist die Batterie leer. 😓😔 Victor ist total hilfsbereit und ruft seinen Nachbarn an. Der kommt auch sofort mit seinem Auto rüber. Er möchte uns anziehen. Das Problem ist – wir haben einen Automatik und da funktioniert das nicht. Victor ruft seinen Bruder an, der hat ein paar Start-Kabel. Wir lassen die Batterie mehrere Minuten laden und es passiert immer noch nichts. Nachdem wir es weitere 30 Minuten versucht haben, geben wir auf. Mir fällt ein, dass wir gestern bei einer Werkstatt nach einer Cabana gefragt haben. Über unsere Vermieterin bekommen wir die Telefonnummer heraus und der Mann sagt sofort zu, dass er kommt. Ca. 10 Minuten später ist er da und weitere 10 Minuten später läuft der Motor wieder. Ich bin ziemlich verblüfft, wie schnell und einfach es gehen kann.
Da es nicht mehr regnen soll und wir am nächsten Tag nach La Junta wandern wollen, zelten wir am Basiscamp. Die Kinder fühlen sich sau wohl. Sie erforschen das Wäldchen des Zeltplatzes und Hans findet einen Frosch. Es ist ziemlich schwierig sie dann endlich ins Zelt zu bekommen. 😂😊
Heute machen wir uns auf den Weg von Ensenada nach Cochamo. Wir wissen noch nicht so richtig was wir dort machen, aber es soll dort sehr schön sein. Auf dem Weg dort hin fahren wir an einer Terma vorbei und Steffen möchte sie sich gerne mal ansehen. Als erstes fahren wir voll dran vorbei. Ich habe nach einem großen Schild ausschau gehalten. Es gab tatsächlich ein Schild, allerdings recht unscheinbar.
Wir folgen dem kleinen Weg und landen bei einem angeblichen Zeltplatz. Und den Hinweis, dass hier auch die Termas de Ralun seien. Steffen fragt die nette Frau und folgt dem angegebenen Weg. Auf der Karter kann ich erkennen, dass sie auf der anderen Flussseite sind.
Das Hostal existiert nicht wirklich. Vielleicht ist es ja gerade im Bau – ????
Steffen kommt zurück und sagt, dass da kein rüberkommen sei. Während wir auf ihn warten kommen drei Argentinier, mit Badesachen. Offensichtlich wollen sie auch zu den Termas. Steffen schließt sich ihnen an und sie sagen: „Klar kannst du mit uns mitkommen“. Sie haben offensichtlich mehr Informationen erhalten. Wir folgen einem kleinen Weg am Fluss entlang, bis wir ein Ruderboot finden. Damit wollen die doch nicht wirklich über den strömenden Fluss. Das schaffen die doch nie. Uns kommt ein Mann hinterher und fragt, ob wir zu den Termas wollen. Er können uns mit dem Boot rüberbringen, für 2.500 CLP. Wir sagen zu. Allerdings müssen wir schnell noch die Badesachen und die beiden Großen holen.
Als wir wieder am Fluss sind, wartet er mit einem Motorboot auf uns – ein Ruderboot mit Motor. Ganz geheuer ist mir das nicht. Die Strömung ist wirklich stark und es regnet dazu.
Wir warten auf die Überfahrt.
Das Häuschen steht direkt am Fluss – ohne Strom und Wasser, aber sehr idyllisch.
Jetzt geht es gleich los.
Er bringt uns heil und sicher ans andere Ufer. Hier warten die drei freundlichen Argentinier auf uns. Wir folgen einem sehr schönen kleinen Pfad flussabwärts und kommen an die Stelle. Bis 15:00 müssen wir spätestens zurück sein, weil dann die Flut einsetzt und die Termas dann überflutet werden. Ich bezweifle, dass meine Kinder so lange durchhalten. Also kein Problem für uns.
Könnt ihr die Kuh im Hintergrund sehen!? Sie hat uns ein kleines Stück begleitet und laut gemuht. Den Kindern war das nicht so geheuer. 😅
Ist das Wasser wirklich warm???
11:30 sind sie in den Wassertümpeln und genießen die Wärme. Es gibt sogar eine kleine „Umkleidekabine“. In der warte ich im Trockenen auf den Rest der Familie.
Gegen 13:30 holt uns der nette Mann wieder ab und wir setzten unserer Reise fort.
Es regnet und wir warten auf das Boot.
Hoffentlich geht der Motor noch.
Da es sehr nass ist suchen wir uns in Cochamo eine Cabana. Das ist gar nicht so einfach. Alle sind schon besetzt. Es ist Wochenende und das nach Weihnachten. Steffen schafft es trotzdem eine hübsche kleine und rustikale Cabana zu finden. Eigentlich ist sie nur für 4 Personen, aber Paul schläft auf dem kleinen Sofa und Hans mit bei Steffen und mir.
Ich organisiere alles in der Hütte und Steffen eine Überraschung für Marie-Luise. Immerhin wird sie ja Morgen 11. Da wird sie sich aber freuen.
Während ich schon schlafe, schreibt Steffen noch fleißig Reisetagebuch.
Für heute haben wir uns eine Menge vorgenommen, allerdings
sind wir erst 8:30 aufgestanden. Irgendwie sind wir heute nicht so richtig aus
den Federn gekommen. Selbst die Kinder waren nicht viel früher wach. Zu spät
ins Bett und zu viel frische Luft.
Kurz nach zehn Uhr starten wir unsere Tour. Das erste Ziel sind die Wasserfälle des Petrohue. Der Petrohue ist der Fluss der den See Totod los Santes ins Meer entwässert. Seine Färbung ist tief türkisblau, was von den gelösten Kupfersalzen kommt und seine Stromschnellen und Wasserfälle sind auf Grund der Wassermassen sehr beeindruckend und wunderschön. Wir besuchen also zuerst die heiß angepriesenen Wasserfälle – und sie sind tatsächlich sehr beeindruckend. Es soll Leute geben, die da mit dem Kajak runterfahren.
Noch zwei Videos von den Wasserfällen, damit ihr einen ungefähren Eindruck bekommen könnt:
Bei den Wasserfällen gibt es zwei kleine Rundwege – den Weg der Verliebten und den Regenwald-Weg. Die nehmen wir natürlich mit. Der Weg der Verliebten ist sehr hübsch, aber recht stark frequentiert. Der andere Weg ist wunderschön urig und wir treffen nahezu niemanden auf dem Weg. Mit 40 Minuten Gehzeit ist er den meisten Wasserfall-Besuchern zu weit. Gut für uns. Obwohl es nicht wirklich warm ist, so etwa 16°C ist es in dem Wald trotzdem schwül. Kaum vorstellbar, dass es Regenwald in der gemäßigten Zone gibt, aber es gibt ihn tatsächlich. Nach etwa 2 Stunden verlassen wir die Wasserfälle mit seinen Wegen.
Fuchsien wachsen hier wild als riesige Büsche, vor allem an Bachläufen.Das ist tatsächlich Regenwald – gemäßigter immergrüner Regenwald.
Vor dem Eingang gibt es eine Souvenir-Job. Und da kaufen wir
tatsächlich etwas – einen Lederhut für Friedrich (wir haben bis jetzt keinen
für ihn bekommen), einen Poncho für Paul (Geburtstagsgeschenk, da muss er noch
drauf warten) und eine Tasche für Marie-Luise (ich habe ihr eigentliches
Geburtstagsgeschenk zu Hause vergessen, deshalb bekommt sie die Tasche als
Trostpflaster).
Paul würde den am liebsten gleich anbehalten – aber er muss noch bis zu seinem Geburtstag warten.
Bis hierhin ist die Straße super ausgebaut mit Asphalt und
so, ab hier beginnt die Schotterpiste. Aber auch die ist verhältnismäßig gut
ausgebaut. Teilweise richtig breit. In Petrohue beginnt ein andere Wanderweg –
ein etwa 10 km langer Rundwanderweg. Das ist der Wahnsinn hier. Hier starten
kleine Passagierboot zur Seerundfahrt, es gibt Fressbuden und Kajaks zum
Seebefahren können ausgeliehen werden. Alles ist total auf den Tourismus
ausgelegt.
Wir gehen den kleinen Rundweg.
Wir suchen einfach ganz schnell den Ausgangspunkt unserer
Wanderung, machen Mittag und laufen los. Der Weg führt uns über meist sandige
Wege abwechselnd durch Wald, heideähnliche und teilweise auch strandähnliche Gegenden.
Der Sandweg macht uns ganz schön fertig. Wir passieren zwei Wadis und gehen
dann zum Seeufer runter. Wir folgen ein Stück dem Seeufer und müssen dann
wieder etwas den Berg hoch und durch den Wald. Insgesamt waren wir mit Pausen
etwa 4 Stunden unterwegs.
Der Sandweg ist echt anstrengend und er hat uns fast den ganzen Weg begleitet.Der Berg ist die Grenze zu Argentinien.Paul und Hans sind voll im Schnitz-Fieber.Hans und Paul bauen ein Boot.Vor allem die Füße brauchen eine Pause von den Schuhen.Die Pflanze ist eine Art Rhabarber und wird auch Regenschirm der Armen genannt.
Auf dem Rückweg halten wir an einer Stelle am Petrohue noch einmal an:
Wir sind schon alle etwas fertig. Die Sandwege haben es
schon in sich. Das hält die Kinder aber nicht davon ab, sich gleich wieder ins
Schwimmbecken zu begeben. Währenddessen bereitet Steffen das Abendbrot vor und
ich bekomme etwas Ausruhzeit. Wir lassen den Tag mit einem Film gemütlich
ausklingen und die Kinder verschwinden ins Bett. Die nächste Nacht verbringen
wir sehr wahrscheinlich im Zelt in Cochamo. Wir lassen ein landschaftlich
schönes Fleckchen Erde hinter uns.
Ein Blick aus unserem Fenster zeigt uns heute Morgen endlich
den Vulcano Orsono. Ein wirklich beeindruckender Berg und da wollen wir heute
ein Stück weit hoch.
Vulcano Orsono, Vulcano Calbuco und Cabana mit Vulcano Calbuco im Hintergrund.
9:12 geht es los. Wir fahren zum Vulcano Orsono. Der Weg
führt uns durch eine pflanzenreiche Gegend mit jeder Menge Lupinen und anderen
schönen Blumen. Es ist schwer mit Worten zu beschreiben und auch ein Foto kann
die Landschaft nur schwer einfangen. Wir genießen die kurvige Strecke mit ihrem
herrlichen Ausblicken und Pflanzen.
Es gibt zwei Seilbahnen, die ein Stück den Vulkan nach oben führen. Eigentlich haben wir gelesen, dass es das ganze Jahr über möglich ist, hier Ski zu fahren. Aber davon ist nichts zu sehen. Vielleicht war es mal so, aber jetzt ist es nicht mehr so.
Es gibt ein kleines Nationalpark-Büro, das wir zunächst aufsuchen. Der nette Herr empfiehlt uns zwei Wege. Eine Karte gibt es nicht – dafür ist das Gebiet einfach zu klein. Wir wollen den längeren Aufstieg zur Bergstation der Seilbahn laufen.
Wir bereiten uns vor.
Jetzt geht es los. Auf zur Bergstation des Lifts.
Zunächst folgen wir einem Weg und dann entdecken die Kinder einen Kuhfleck – ein Schneefeld. Der liegt in etwa auf unserem Weg. Also, nichts mehr mit Weg. Der Weg würde uns sowieso nicht zum Ziel führen. Also gehen wir quer Feld ein Richtung Kuhfleck durch Vulkankies und –sand. Die Kinder mit Steffen vorne weg, nur Hans will mich nicht allein lassen. Er bleibt geduldig an meiner Seite und ich kämpfe mich nach oben. Blödes Übergewicht.
Da sieht man den Kuhfleck. Da wollen wir als erstes hin.
Am Kuhfleck.
Als ich endlich ankomme, umrunden Steffen und Paul schon den Fleck und erkunden, ob sie ihn auf dem Hosenboden runterrutschen können. Nein, es ist zu steil. Friedrich kraxelt das Schneefeld ein Stück auf allen Vieren nach oben und rutscht dann nach unten. Das ermuntert Paul es am Rand auch zu versuchen. Da es nur ein kurzes Stück ist, wird er auch nicht zu schnell. Steffen will es natürlich ganz genau wissen. Er geht in die Mitte und rutscht nach unten. Zum Schluss wird es etwas steiler und er kann kaum noch bremsen. Aber er schafft es. So ein Spaß.
Jetzt queren wir ein loses Geröll-Feld – fast Sand. Es ist ziemlich anstrengend in so lockerem Material seitlich eine Flanke zu passieren. Dann haben wir endlich den eigentlichen Weg erreicht. Nicht lange, dann stehen wir vor einem größeren Schneefeld. Die letzten Meter zur Station müssen wir durch Schnee stapfen.
Bis jetzt war der Lift nicht in Betrieb. Und die Kinder möchten sooo gerne runterfahren. Fast oben, geht er endlich an. Wir können doch runterfahren. Da niemand oben ist, steigen Friedrich und Marie-Luise immer wieder ein, fahren die Runde und springen wieder ab. Friedrichs Kommentar: „Sogar der Lift fährt andersherum als bei uns“.
Alle haben es geschafft!!!
So ein kleines Vögelchen kann in so einer unwirtlichen Umgebung überleben – echt beeindruckend.
Wir machen unsere Mittagspause und schießen ein Foto. Leider
ist der Gipfel (noch 800 Höhenmeter und ca. 3 h Aufstieg) wieder mit Wolken
verhangen. Von hier kommt man mit normaler Ausrüstung sowieso nicht mehr
weiter. Deshalb stand der Gipfel auch nie als Ziel fest. Wir haben insgesamt
400 Höhenmeter bewältigt und dafür 2 ½ Stunden (mit Kuhfleck-Pause und diversen
kleineren Pausen) gebraucht.
Schade – der Gipfel ist gerade wieder bedeckt.
Pauli hat kalte und nasse Füße. Seine Wanderschuhe sind
nicht mehr dicht. Ich ziehe ihm die Schuhe aus und wickle seine Füße in meine
Jacke. Eigentlich wollten wir an der Zwischenstation noch eine kleine Runde zum
roten Krater drehen, das fällt jetzt wohl aus. Zumindest für Paul und mich.
Marie-Luise hat keine Lust noch mit hinzulaufen, aber die anderen beiden Jungs.
Jetzt wird es auch langsam voll hier oben. Es werden immer mehr, die mit dem Lift nach oben kommen. Wir packen unseren Kram zusammen und besteigen den Sessellift nach unten. An der Zwischenstation trennen wir uns und ich fahre mit Paul sowie Marie-Luise weiter nach unten. Unten angekommen bezahle ich das Ticket und trage Paul zum Auto. Unser Auto steht nicht an der Liftstation. Ich muss ihn ein ganzes Stück tragen. Ihn freut es. Wir brauchen gar nicht so lange auf die andere Hälfte der Familie warten.
Auf dem Weg zum roten Krater.
Am Rand vom roten Krater.
So eine tolle Eidechse haben sie im roten Krater gefunden.
Auf dem Weg zum Auto.
Auf dem Rückweg sehen wir auf einem kleinen Parkplatz wieder zwei Füchse. Steffen packt das Fotofieber und er macht ein paar super Aufnahmen.
Zorro Chillos
Rückweg – hoffentlich könnt ihr erahnen wie schön es ist.
Zurück in der Cabana ziehen sich die Kinder um und sind im
Schwimmbecken verschwunden. Nachdem alles aufgeräumt ist, folgt Steffen den
Kindern und ich lege mich hin. Ich bin total fertig.
Zum Abendbrot grillt Steffen das Fleisch und zum
Feuerentzünden verwenden sie Hans neues Wildnisfeuerzeug. Steffen muss ihm am
Schluss doch helfen. Aber es hat funktioniert. Hans muss einfach noch ein
bisschen üben.
Zum Tagesabschluss lesen wir wieder Percy Jackson. Dabei schläft Paul dann ein. Mittlerweile haben sich die Wolken um den Gipfel des Orsono auch wieder verzogen. Schade, ich hätte den Gipfel gerne von oben aus gesehen.
Heute schlafen wir mal so richtig aus. Nach einem ruhigen Frühstück starten wir gegen 10:00 Richtung Puerto Varas. Hier gibt es ein Informationszentrum und Einkaufsmöglichkeiten. Steffen hat beschlossen, dass wir zwei neue große Rucksäcke kaufen. Er hat tatsächlich kurz die Möglichkeit in Betracht gezogen, noch mal nach Concepcion zu fahren und die beiden Rucksäcke zu holen. Aber nur kurz. Deutlich effektiver und umweltschonender ist ein Neukauf.
Blick aus dem Fenster beim Frühstücken. Eigentlich sollte da der Vulkan Osrono zu sehen sein.
In Puerto Varas finden wir tatsächlich ein Outdoor-Geschäft
und nach einer reichlichen Stunde haben sich Steffen und Friedrich für je einen
Rucksack entschieden. Die drei Kleinen nutzen die Zeit und erkunden all die
tollen Dinge im Laden. Am Schluss kaufen wir zwei Bauchtaschen (eine für
Marie-Luise und eine für Paul), ein Magnesium-Feuerzeug (für Hans), Zeltheringe
und zwei große Rucksäcke.
Das Wetter ist heute ziemlich unbeständig. Sonne und Regen
wechseln sich ab. Nach dem erfolgreichen Einkauf folgen wir der Straße am See
und kommen nach Frutillar. Viele empfahlen uns dringend diese Städtchen zu
besichtigen, es sei wunderschön. Vielleicht waren wir an der falschen Stelle,
aber wir finden sie nicht wirklich schön. Klar, es sind immer mal schöne Häuser
zu bewundern, aber da gibt es in Deutschland ganz andere Städte zu bestaunen.
Aber eines fällt tatsächlich auf … die hohen Zäune und Mauern fehlen. In San
Pedro und in Concepcion sind alle Grundstücke eingezäunt oder sogar
eingemauert, aber hier sind überwiegend normale Zäune zu sehen. Das ist
erfrischend!
In Frutillar spendiert Steffen ein Eis.
Schade, dass alles so wolkenverhangen ist.
Gestern und heute sind wir ein Stück dieselbe Strecke
gefahren. Sie führt uns durch alte Lavafelder. Das ist nur noch daran zu
erkennen, dass immer mal wieder Lavafelsbrocken hervorlugen. Ansonsten ist das
Lavafeld von kleineren Bäumen und anderen Pflanzen überzogen. Dieses
Wechselspiel aus Vegetation und Lava fasziniert mich ungemein.
Plötzlich ruft Hans: „Da sind Füchse“. Und tatsächlich auf
einem Parkplatz sind zwei Füchse, die wir super fotografieren können. Was für
eine Entdeckung. Alle sind begeistert.
Zorro chillos (spanische Namen)
Wir umrunden den See einmal komplett. Zurück in der Cabana
wechseln die Kinder ihre Kleidung gegen Badesachen und verschwinden in die
Schwimmhalle. Steffen begleitet sie für eine kurze Zeit, kehrt dann wieder in
unsere Behausung zurück und wir planen die nächsten Tage.
Morgen wollen wir zum Vulkan Orsono. Hoffentlich hat er
Morgen keine Mütze auf. Aber laut Wettervorhersage soll das Wetter ab Morgen
besser werden. Ich bin mal gespannt wie voll es das Morgen ist. Der 25. ist ein
chilenischer Feiertag und da kann ich mir vorstellen, dass es da Morgen am
Vulkan besonders voll ist. Zumal es da auch ein Skigebiet gibt, das das ganze
Jahr über geöffnet hat. Abwarten.
Hier gibt es noch einen zweiten Vulkan – den Calbuco. Der
ist am 22.04.2015 das letzte Mal mit einer heftigen Explosion ausgebrochen.
Über 2.000 Menschen mussten evakuiert werden, weil alles mit feiner Asche
überzogen war. Noch heute sprechen viele über den Ausbruch.
Heute Abend liest Steffen Percy Jackson vor. Die Kinder
können gar nicht genug bekommen. Es ist aber auch zu spannend.
Am 27.12. werden wir weiter nach Cochamo fahren. Das ist
nicht sonderlich weit, aber es gibt hier sooo viel zu erkunden und zu
entdecken, dass man mindestens zwei Wochen hier bleiben könnte. Aber wir wollen
ja noch weiter Richtung Süden.
Heute starten wir nun in unseren bis her längsten Urlaub.
Ganze acht Wochen wollen wir unterwegs sein. Mal sehen, ob wir es durchhalten. 😉
Wir
brauchen den ganzen Vormittag zum Packen. Und vergessen haben wir trotzdem
etwas – Marie-Luises Geburtstagsgeschenk und die beiden großen Wanderrucksäcke.
Die
Kühlschränke sind leer, das Wasser, das Gas und der Strom abgeschaltet. Gegen
12:15 starten wir. Allerdings haben wir noch vier Dinge zu erledigen –
Gefrierzeug wegbringen, Geld auf unser chilenisches Konto einzahlen (ja, wir
haben jetzt tatsächlich eins), beim Sportclub einen Termin absagen und Tanken
sowie Reifendruck prüfen. Und dann …. stehen wir im Stau. Heute sind enorm
viele Autos auf der Straße, aber kaum sind wir aus Concepcion raus, sind die
Straßen frei. Wir fahren 664 km Richtung Süden nach Ensenada an den Lago
Llanquihue. In Orsono verlassen wir die Ruta 5. Die Strecke wird immer schöner,
der Bewuchs immer üppiger und grüner. Leider ist es bewölkt und es regnet. So
können wir leider das angepriesene Panorama mit den Vulkanen und Seen nicht
genießen.
Während der Fahrt konnten die Kinder zwei Madagaskar-Filme schauen. Dadurch gingen die knapp 7 Stunden Fahrt wie im Fluge vorbei. Den dritten mussten sie auf Grund technischer Probleme unterbrechen. Nach dem Abendbrot sehen wir in zusammen zu ende. Gegen 22:00 sind dann alle im Bett.
Unsere Cabana ist eine Finnhütte. Die Kinder haben oben zwei Zimmer mit je zwei Betten. Unten befinden sich der Essbereich, eine kleine Küche, ein kleines Bad und das Elternschlafzimmer. Die Cabana liegt genau am See mit super Blick auf den Vulkan Orsono. Außerdem gibt es eine Schwimmhalle.